Welche E-Mail-Adresse ist gut?

Wenn sie vor die Wahl gestellt werden, sich eine E-Mail-Adresse auszusuchen, dann gibt es, neben Geschmack und Wirkung einer Adresse, zwei Aspekte, die Sie bedenken sollten. Zum einen können prinzipiell sehr viele unübliche Zeichen für eine Adresse genutzt werden, die im Umgang mit dieser Adresse Probleme bereiten können, da nicht alle Systeme alle Zeichen akzeptieren. Das kann zwar in speziellen Fällen gewünscht sein, ist aber die Ausnahme. Zum zweiten kann man durch die Wahl der E-Mail-Adresse versuchen Spam zu vermeiden.

Spam vermeiden

Wollen Sie möglichst kein Spam, also unerwünschte Post, an Ihre neue E-Mail-Adresse geschickt bekommen, so können Sie versuchen, die Adresse in gewissem Maße geheim zu halten. Dies kann man oft nicht garantieren, denn schon sobald Sie eine E-Mail verschicken, hat der Adressat Ihre E-Mail Ihren Absender. Aber damit gelangt er normalerweise nicht in die oft illegal gehandelten Adresslisten. Natürlich will man normalerweise auch seine Adresse anderen weitergeben, zB. auf Visitenkarten oder auf der Homepage. Für die Homepage können Sie jedoch auch ein Kontaktformular einsetzen, so dass Ihre Adresse nicht von Robotern von dort eingesammelt werden kann. Ansonsten können Sie versuchen, eine Adresse auf Ihrer öffentlichen Homepage vor Robotern zu schützen (zB. als Bild oder im CMS mit dem Textattribut emailP). Dies schützt jedoch nicht vor menschlichen Adresssammlern oder (künftigen?) Robotern.

Es gibt Computerschädlinge (oft Viren), deren Zweck es ist, neben Bankdaten auch Adressbücher des Opfers auszuspionieren. Da also auch ein Virenbefall eines Ihrer Adressaten genügt, um Ihre E-Mail-Adresse an Spammer auszuplaudern, können Sie nie ganz verhindern, dass eine noch so gut gewählte Adresse 'verbrennt'. Sobald sie in einer gehandelten Adressliste gelandet ist, wird sie die Runde machen und kann nicht mehr eingefangen werden. Auch unvernünftiges Verhalten von Adressaten oder unseriöse oder fahrlässige Dienstleister können undichte Stellen sein.

Von vornherein 'verbrannte' Adressen

E-Mail-Adressen wie

können als von Natur aus im Umlauf angesehen werden, denn sobald eine Domain registriert ist, wird an diese Adressen Spam geschickt werden, allein auf Verdacht, dass sie existiert. Ebenso sind die Chancen gut, dass Post an

geschickt werden wird. Sie gelten aber dadurch nicht automatisch als verbrannt, da die Wahrscheinlichkeit geringer ist, dass eine solche E-Mail tatsächlich existiert. Es wird also nur gelegentlich Spam dort eintreffen.

Leben mit Spam

Was tun, wenn die E-Mail nun doch in einem gehandelten Verteiler gelandet ist? Gute E-Mail-Programme oder -Filter bei den Providern können Spam recht zuverlässig erkennen, denn es werden ja in der Regel sehr viele E-Mails durch eine Spam-Aktion versendet. Leider gibt es große Qualitätsunterschiede, was die Erkennung anbelangt. Noch schlimmer als Spam ist, wenn E-Mails fälschlicherweise als Spam angesehen und aussortiert werden. In dem Fall sollte man von dem Angebot die Finger lassen.

Automatische Spam-Erkennung

Sehr gute Erfahrung haben wir mit Thunderbird gemacht (ähnliches wird wohl auch für SeaMonkey und andere gelten). Die eingebauten Erkennungsmechanismen werden durch Ihre Angaben trainiert. Wenn Sie eine E-Mail als Spam einschätzen (1 Klick genügt) so lernt dies der Erkenner und wird mit höherer Wahrscheinlichkeit künftigen Spam erkennen. Es ist nicht schlecht, zum Training sogar verbrannte Adressen mit hinzu zu nehmen, wenn man es nicht Leid wird, ein höheres Mailaufkommen bearbeiten zu lassen (Stichwort Honigtopf). Sie sollten aber wirklich nur das als Spam markieren, was diesen Namen wirklich verdient. Ein nicht mehr erwünschter Newsletter, den Sie einmal bestellt hatten aber nun nicht mehr wollen, sollte stattdessen regulär gekündigt werden.